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Sanierungspreis 2021 "Holz"

"Altes Zollhaus" Senden - Kleinwechter & Bröker gewinnt Auszeichnung für exzellentes Holzhandwerk

Das älteste Gebäude im Ortskern aus dem Jahr 1572 wurde komplett saniert und umgebaut. Die Zimmerleute von Kleinwechter & Bröker waren seit Oktober 2019 im Dachgeschoss des historischen Gildehauses im Einsatz. Zu den Aufgaben von Burkhard Inkmann, Denkmalschutz- und Sanierungsexperte bei Kleinwechter & Bröker, und seinem Team gehörte nicht nur die Sanierung der Sparrenbrüche, die Ausbesserung unzähliger schadhafter Stellen im Holz und der Einbau neuer Fußpfetten, sondern auch die sichtbare Deckenkonstruktion mit Aufsparrendämmung im Obergeschoss – alles in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege und alles in liebevoller Detailarbeit. Die Gemeinde Senden und der Heimatverein Senden konnten das wertvolle Fachwerk dank der Förderzusage aus dem Sonderprogramm "Investitionspakt Soziale Integration im Quartier NRW 2018" erhalten und ausbauen. Die Gemeinde hatte das "Alte Zollhaus" erworben, um es sanieren und umbauen zu lassen, damit es allen Bürgerinnen und Bürgern als öffentliche Einrichtung zur Verfügung steht. Mittlerweile ist ein Zentrum des gesellschaftlichen Lebens und des bürgerlichen Engagements entstanden, auf das alle Beteiligten sehr stolz sind. Viele Ehrenamtliche hatten bereits bei den Demontagearbeiten im Innenbereich mitgeholfen.

Kleinwechter & Bröker zum zweiten Mal Gewinner des Sanierungspreises

Jedes Jahr wählt die Rudolf Müller Mediengruppe herausragende Sanierungsprojekte in verschiedenen Kategorien deutschlandweit aus, um einzigartige Arbeiten im Handwerk zu ehren. Kleinwechter & Bröker wurde bereits zum zweiten Mal für herausragende handwerkliche Leistung ausgezeichnet. Denn 2014 hat der Havixbecker Familienbetrieb für die Dachsanierung des Erbdrostenhofs den Sanierungspreis in der Kategorie Steildach bekommen. Der dreiflügelige Adelshof, erbaut 1753 – 1757, gilt als Meisterwerk des Barockarchitekten Johann Conrad Schlaun. Die ca. 1.500 m² Dachfläche, die aus konkav und konvex geschwungenen Mansard- und Walmdachflächen, besteht, hatte das Dachdecker-Team mit eigens dafür in einer Manufaktur hergestellten Hohlziegeln in Vorschnittdeckung eingedeckt.
News zum Sanierungspreis 2014 für die Dachsanierung des Münsteraner Erbdrostenhofs.

Die digitale Preisverleihung des Sanierungspreises 2021 und das Porträt der Gewinner gibt's hier:

dach-holz.tv.

 

"Da werde ich mein Leben lang stolz drauf sein", sagt Denkmalschutz- und Sanierungsexperte Burkhard. Er ist Zimmermann mit Leib und Seele und war verantwortlich für die Leitung der Holzarbeiten rund ums Dach des "Alten Zollhauses". Fotos: Nicole Rademacher
Aufgabe war es, im Bereich des Fachwerks und des Dachstuhls möglichst viel der alten Substanz zu erhalten - in enger Abstimmung mit Scholz Architekten, Mensen + Zora Architekten sowie der Denkmalbehörde.
Es musste ein komplettes Unterdach und eine neue Dacheindeckung installiert werden. Die bestehenden Eichensparren wurden saniert, mit Keilen aufgedoppelt, mit einer Lattung versehen und mit Leichtbauplatten aus Holzwolle eingedeckt.
Der Südgiebel wurde nach historischem Vorbild mit einer Holzschindeldeckung aus Eiche verkleidet.
Die Fachwerkfassade wurde schrittweise saniert, Ständer, Stiele, Kopfbänder, Riegel, Konsolen ausgetauscht, ergänzt und ausgerichtet.
Die Balkenlage des Dachbodens wurde mit einer Eisenkonstruktion zusätzlich statisch ertüchtigt, ausgerichtet und verschalt.
Die Gemeinde und der Heimatverein Senden konnten das wertvolle Fachwerk und älteste Gebäude im Ortskern aus dem Jahr 1572 für die Bürgerinnen und Bürger erhalten und ausbauen.